Saboteure unseres Glücks – Wie stehst DU dir im Weg?

Jedesmal wenn ich bei Facebook reinschaue, ist die allererste Frage die ich lese: „Was machst du gerade?“. Nun meine Antwort in den letzten Tagen wäre wohl wieder nur ein „bin auf der Suche…“ gewesen.
Gerade in den letzten beiden Wochen habe ich mir wieder verstärkt die Sinnfrage gestellt. Wozu bin ich hier? Was ist meine Aufgabe? Was ist meine Bestimmung? Doch je öfter ich mir diese Frage stelle, umso mehr blockiert mein Innerstes. Es fühlt sich teilweise so an, als würde ich meine Bestimmung gar nicht finden wollen, als würde ich Angst davor haben.

Angst davor, dass meine Bestimmung mir nicht gut genug ist. Angst davor, dass ich für meine Bestimmung nicht gut genug bin. Ständig suche ich Ausreden für mich selber, warum es so ist wie es ist, warum es gar nicht anders sein kann, stelle mir Fragen wie „Bin ich bereit für meine Bestimmung?“, „Gibt es so etwas wie eine Bestimmung überhaupt?“. Ich zweifle an „Gott und der Welt“ wie man so schön sagt, aber vor allem zweifle ich an mir selbst.

Ich stehe mir selbst im Weg…


Doch warum ist das so? Warum stehen wir Menschen uns selbst im Weg? Warum fällt uns vieles so schwer? Warum lassen wir unser Leben von Zwängen und unüberwindbaren Ängsten bestimmen? Es gibt viele Arten, wie wir uns selbst im Weg stehen können. Ich wechsle immer mal zwischendurch, dann fällt es mir leichter Ausreden zu finden, die ich nicht schon irgendwie widerlegt habe. Besonders folgende 3 Arten mir selbst im Weg zu stehen finden bei mir immer wieder neuen Anklang:

1. Das „Wenn ich nur wüsste was ich will“ …
2. Die lieben Glaubenssätze …
3. Die lieben Selbstzweifel …

Achtung Selbst-Sabotage


Das „Wenn ich nur wüsste was ich will“ …

Das „Wenn ich nur wüsste, was ich will,“ war lange Zeit einer meiner Lieblingsmethoden um mir im Weg zu stehen. Es fiel mir immer viel leichter aufzuzählen, was ich alles nicht will:

  • Ich will keine Partnerschaft, in der es nur darum geht, dass man nicht alleine sein muss.
  • Ich will keinen Job, in dem ich alles vordiktiert bekomme.

Diese Liste könnte gleich endlos weitergeführt werden. Tausende Punkte würden mir einfallen, die ich alle nicht haben will. Ständig habe ich mich darauf konzentriert, was ich alles nicht haben will, was ich schlecht finde usw…

Während ich mich so darauf konzentriert habe, was ich alles nicht will, habe ich ganz darauf vergessen, was ich denn nun will. Irgendwie lief dann alles aus dem Ruder. Irgendwie habe ich dann immer nur Dinge bekommen, die ich so eigentlich nicht wollte. Doch wenn ich so darüber nachdenke, macht es auch Sinn, denn ich habe mich ja auch nie wirklich damit auseinandergesetzt was ich will. Ich habe immer nur darauf gewartet, dass mir etwas zufällt, das ich dann vielleicht will. Aber wie soll ich etwas erreichen, von dem ich nichts weiß – eigentlich nicht möglich. Nachdem ich aus meinem Teufelskreis ausbrechen möchte habe ich mich viel damit beschäftigt, wie ich herausfinden kann, was ich wirklich möchte.

Vor allem das Aufschreiben meiner Gedanken und Wünsche hilft mir sehr dabei Dinge klarer zu sehen. Dadurch, dass ich angefangen habe aufzuschreiben, was ich will, komme ich mir selbst und meinen Wünschen und Bedürfnissen immer näher.
Statt mich darauf zu konzentrieren, was ich alles nicht will, konzentriere ich mich nun darauf, was ich will.

  • Ich will eine Partnerschaft, in der jeder sein darf wie er ist und die Stärken und Schwächen des jeweils anderen akzeptiert werden.
  • Ich will einen Job, in der ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Ich will Schreiben.

Eine kurze Anleitung, wie wir uns am besten auf die Suche nach unserer Lebensaufgabe machen gibt es auf mymonk.de. Dort hat der Autor & Blogger Tim Schlenzig bereits vor längerem einen Artikel veröffentlicht, in dem es darum geht seine Lebensaufgabe zu finden: Wie man seine Lebensaufgabe in 30 Minuten finden kann.


Die lieben Glaubenssätze …

Was ist ein Glaubenssatz?
Glaubenssätze sind  eine Art Regelwerk fürs Leben, die wir Menschen für uns als richtig, als real ansehen. Aufgrund individueller Erfahrungen und Theorien schaffen wir uns selbst solche Glaubenssätze für unser Leben. In dem Augenblick, in dem sich ein solcher Glaubenssatz in unserem Hirngespinst verankert hat, wird es für uns sehr schwierig außerhalb dieses Glaubenssatzes zu agieren.

Glaubenssätze könne von uns selbst stammen, aber auch von unserer Außenwelt geprägt werden.

  • Wenn wir uns immer einreden, dass wir nie unsere Traumfigur erreichen können, weil wir einfach zu wenig Disziplin haben und zu unsportlich sind, oder aber eine schlechte Veranlagung haben, dann wird das wohl so sein.
  • Wenn wir glauben, dass wir nicht gut genug sind, dann wird das wohl so sein.
  • Wenn wir immer hören, dass Arbeit nur zum Geld verdienen da ist und kein Job erfüllend ist, dann wird das wohl so sein.
  • Wenn wir hören, dass wir zum glücklich sein einen Partner brauchen, dann wird das wohl so sein…

Doch wie können wir uns von diesen Glaubenssätzen befreien? Es ist so simpel und doch gleichzeitig so schwierig:

Schritt Nr. 1 – Wir schreiben unsere Glaubenssätze auf.
Schritt Nr. 2 – Wir stellen unsere negativen Glaubenssätze in Frage und drehen sie um.

Als Beispiel:

  • Ich bin nicht liebenswert. -> Ich bin liebenswert, weil ich ein guter Mensch bin.
  • Ich bin halt dazu bestimmt unglücklich zu sein. -> Ich verdiene es glücklich zu sein.

Es wird zwar eine Zeit lang dauern, aber es ist bewiesen, dass wir Menschen unser Gehirn „umprogrammieren“ können. Durch unsere Glaubenssätze und den dahinterliegenden Überzeugungen haben wir für uns eine Realität erschaffen, die wir aber genauso wieder neu für uns erschaffen können.
Zugegeben einfach ist es nicht. Wir werden uns noch oft dabei erwischen, wie wir einen Glaubenssatz als Vorwand hernehmen um uns selbst im Weg zu stehen. Doch mit etwas Arbeit und viel Übung wird es uns gelingen, unsere negativen Glaubenssätze abzulegen.


Die liebe „Selbstablehnung“ …

Auf diese Art steh‘ ich mir persönlich besonders gerne im Weg. Nichts ist herrlicher als diese schöne Ablehnung mir selbst gegenüber. Gepaart mit ein paar netten Glaubenssätzen wie:

  • Ich bin zu dumm dafür.
  • Ich bin nicht kreativ genug.
  • Ich habe es nicht verdient erfolgreich zu sein.

… so ist es eine Leichtigkeit sich selbst im Weg zu stehen. Auf einen Schlag – BÄÄÄM – finden wir tausend Gründe, warum wir etwas nicht schaffen können, warum wir etwas nicht verdient haben und warum wir ja sowieso nichts wert sind. Solang wir uns nicht selbst akzeptieren können, wie wir sind, werden wir uns immer sabotieren und uns unterbewusst im Weg stehen.

Für mich ist die Selbstakzeptanz, der Teil mit dem „sich selbst lieben“ und „sich selbst annehmen, so wie man eben ist“ immer noch am allerschwersten. Im Internet gibt es bereits unzählige Methoden wie wir uns in Selbstakzeptanz üben können. Ich probiere mich fleißig durch. Wenn ich für mich etwas gefunden habe, das mir wirklich, wirklich, wirklich, wirklich hilft und mit dem ich es  meinem Hirn glaubhaft vermitteln kann, dass ich genug bin … dass ich intelligent genug bin, dass ich kreativ genug bin, dass ich hübsch genug bin, dass ich zu 100% gut bin wie ich bin … ich werde es euch sofort wissen lassen… VERSPROCHEN… 😉

Bis dahin versuche ich einfach nur ich selbst zu sein, mich für niemanden zu verstellen und zu meinen Fehlern zu stehen. Manchmal gelingt es mehr, manchmal weniger… Aber auch das ist ein Prozess.


… und wie steht ihr euch selbst so im Weg? …

Von guten und von schlechten Tagen …

Wer kennt sie nicht, diese Tage an denen scheinbar alles schief läuft. Ich hatte gestern so einen Tag. Auch wenn sich dieser Tag gefühlsmäßig schon angekündigt hat, hat er mich doch wieder einmal kurzfristig aus der Bahn geworfen.

Alles fängt damit an, dass mein Zug Verspätung hat, sodass ich meinen Anschlusszug verpasse und zu meinem ersten Termin hetzen muss. Dabei hatte ich das im Vorhinein ja genau durchgeplant, damit sich das schön und stressfrei ausgeht. Kaum den ersten Termin hinter mich gebracht muss ich auch schon zum nächsten eilen. Abgehetzt dort angekommen scheint das Leben auf einmal nur mehr aus Bürokratie, Vorschriften und Problemen zu bestehen. Die mir gegenübersitzende Dame bekomme ich nur schemenhaft mit, während sie mir etwas resch die Sachlage erklärt. Ich fühle mich beklemmt, als würde man mir meine Luft abschnüren. Alles in mir möchte vor Verzweiflung schreien, ich möchte nur mehr weg aus diesem „Gefängnis der Vorschriften und Bürokratie“, weg von meinen Problemen….. und in meinem Kopf drehen sich meine Gedanken im Kreis …. und drehen sich … und drehen sich …

Müssen wir denn immer alle müssen? Ich fühle mich so fremdgesteuert und gleichzeitig so leer. Was ist nur los mit mir? Was ist nur los mit dieser Welt? Mein Kopf platz beinahe während meine Gedanken weiter durch mein Hirn rattern wie ein Duracellhäschen auf LSD. Wo ich hinsehe, kann ich heute nur Probleme sehen. Meine sonst positive Einstellung ist heute wieder einmal wie verflogen, jedes noch so kleine Problem ist eine mittelschwere Katastrophe und bringt mich zum weinen. Frustriert mache ich mich nach meinem Termin wieder auf dem Weg zurück zum Bahnhof, um festzustellen, dass diverse Züge – aus mir bis heute nicht bekannten Gründen – ausfallen. „Alles ist einfach doof…“ denk ich mir so, warum kann nicht einmal etwas glattlaufen, warum kann nicht einmal etwas Gutes passieren. Aufgewühlt steige ich in einen anderen Zug ein, mit dem Wissen, dass ich über Umwege nun mindestens 40 Minuten länger brauche um endlich zuhause zu sein. Tränen der Verzweiflung und der Hilflosigkeit kullern hinter meiner schwarzen, riesigen Sonnenbrille nur so herunter. Während ich wieder mich selber und alles auf dieser Welt in Frage stelle, schießen mir plötzlich folgende Worte aus meiner Therapie durch den Kopf….

„Ich befinde mich in einer negativen Abwärtsspirale
… Skills-Training… Notfallplan …“

Alles auf Anfang

„Mein Notfallplan muss her“, denke ich so bei mir und kneife mich in meinen linken Handrücken um mich aus meinen Gedanken zu reißen (funktioniert bei mir immer – Weitere Tipps um sich von einer Hochspannung runterzuholen sind auch zum Beispiel etwas scharfes kauen, eine kalte Dusche nehmen oder ähnliches. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihn im Notfall wieder „runterholt“…. eine Liste findet ihr hier: Skill-Liste)
Aus meinen negativen Gedanken herausgerissen, kann ich endlich wieder richtig durchatmen und nehme ein paar tiefe Atemzüge um mich zu beruhigen. Im gleichen Augenblick denke ich mir, was es mir eigentlich bringt mich so hineinzusteigern, mich so fertig zu machen, wenn ich jetzt in diesem Augenblick nichts an der Situation ändern kann. Ich beschließe für mich die Probleme heute Probleme sein zu lassen, mich einfach zurückzuziehen und mich morgen darum zu kümmern.

Beim Aufwachen am nächsten Tag ist natürlich alles sofort wieder präsent, die ganzen Probleme und Gefühle drohen mich wieder zu überwältigen. Doch nicht mit mir … ich stehe auf und stelle mich vor meinen Spiegel, lächle mich selbst an und sage: „Heute ist ein guter Tag.“

Die Probleme sind heute immer noch dieselben wie gestern. Das einzige, dass sich geändert hat, ist meine Einstellung … und schon folgt auf den Kotztag von gestern ein halbwegs guter Tag heute. Nur in dem ich mich nicht darauf konzentriere wie doof nicht alles ist und mich selbst bemitleide, sondern darauf konzentriere aus meinen Problemen Herausforderungen zu machen, die ich Stück für Stück abarbeite.  Schwuppdiwupp, da ist sie wieder meine Energie, mein Drang zu schreiben, mein Drang zu handeln. Alles eine Frage der Einstellung zu meinen aktuellen Herausforderungen. Die Welt dreht sich auch weiter wenn ich mich einmal einen Tag verkrieche und nicht mehr kann, wie es gestern war. Ich tue was ich kann, wie ich es für richtig halte, in dem Tempo in dem es mir möglich ist und das reicht….


 „Wir können vielleicht nicht immer beeinflussen was uns passiert, wir können aber beeinflussen, wie wir damit umgehen.“
Dani – ALLES AUF ANFANG

Wenn ein Herz aufhört zu schlagen …

Ich weiß nicht wie es euch mit dem Thema „Tod“ geht…
Ich war immer einer derjenigen, die am liebsten vor allen anderen gestorben wären. Nur damit ich den Schmerz nicht ertragen muss, wenn ein geliebter Mensch vor mir geht. Die Vorstellung mir nahestehende Menschen zu verlieren war für mich immer katastrophal, bei dem Gedanken war ich jedes Mal bewegungsunfähig.

Besonders Beerdigungen waren und sind immer noch etwas sehr bedrohliches für mich. Klar ist es so, dass wir uns irgendwie verabschieden möchten bzw. auch verabschieden und loslassen müssen um selber weiterleben zu können. Ich habe mich immer vor Beerdigungen so gut es ging „gedrückt“. Die Trauer, die in der Luft lag, der Schmerz des Verlustes, der den Menschen ins Gesicht geschrieben stand, es war und ist  mir nach wie vor zu viel. Ich konnte in diesen Situationen nur schwer damit und vor allem auch mit mir selber und meinen Gefühlen umgehen.

Als der Tag kam an dem mein geliebter Großvater von uns gegangen ist musste ich mich zwangsläufig wieder einmal mit dem Tod auseinandersetzen. Ich habe diesen Menschen bedingungslos geliebt, verehrt, bewundert, zu ihm aufgesehen. Für mich war er ein Fels in der Brandung, das Oberhaupt der Familie und überhaupt und sowieso „Superman in Menschengestalt“.
Als ich die Nachricht erhalten habe war es als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Ich wusste nicht, wie ich mit dem Schmerz umgehen soll. Es fühlte sich an als würde mein Brustkorb zerreißen, da diese ganzen Gefühle in mir drinnen keinen Platz mehr hatten. Damals habe ich diesen ganzen Schmerz, diese ganze Sehnsucht und die Trauer zu Papier gebracht um damit irgendwie umgehen zu können, um diese Zeit irgendwie durchzustehen. Verabschieden konnte ich mich nur von seinen physischen 

Mittlerweile sind über 5 Jahre vergangen. Auch heute vermisse ich meinen Großvater noch wie wahnsinnig. Die Angst Menschen zu verlieren, die mir nahestehen ist nach wie vor da. Aber ich denke, dass wir uns von einem Menschen, den wir wirklich lieben, nie ganz verabschieden können. Sie werden uns immer – ein Leben lang – auf ihre Art und Weise begleiten. Sie werden immer ein Teil von unserem Leben sein. Vielleicht nicht physisch, aber in unseren Herzen und Gedanken allemal. Mir gibt dieses Gefühl unendlich viel Trost…


 Für meinen über alles geliebten Großvater, der immer einen Platz in meinen Gedanken und meinem Herzen haben wird:

Ein letztes Mal - Gedicht


 Wie geht es euch mit dem Thema Trauer, Tod und Verlust? Wie überlebt ihr diesen Schmerz, wie geht ihr damit um?

Warum es eine Stärke ist Schwächen zu zeigen…

Wer von Euch traut sich Schwächen zu zeigen?
Wer von Euch traut sich verletzlich zu sein?

Wie oft im Leben hören wir so Sätze wie:

  • „Bloß keine Schwächen zeigen.“
  • „Was dich nicht umbringt, macht dich stärker.“
  • „Nur wer stark ist kann gewinnen.“ …

Ich hatte immer das Gefühl stark sein zu müssen, um in dieser Welt bestehen zu können. Ich hatte immer das Gefühl, keine Schwächen zeigen zu dürfen, alles alleine bewältigen zu müssen. Jahrelang habe ich niemanden wirklich an  meiner Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben lassen. Jahrelang habe ich niemanden wirklich an mich, an mein Herz rangelassen, vor lauter Angst, dass ich als Schwächling abgestempelt oder verletzt werden könnte. Ich habe immer gelächelt, obwohl ich innerlich schon „am Boden“ war.

Ich versteckte mich hinter meinem kämpferischen Verhalten und Sarkasmus (mache ich auch heute noch teilweise). Menschen, die bereits bemerkt haben, dass es mir schlecht geht hielt ich bewusst auf Abstand. Ich wollte nicht wahrhaben, was mit mir los ist. Durch das ewige „stark sein“ hatte ich keinen Zugang mehr zu meinen Gefühlen. Ich hatte keinen Zugang mehr zu mir selbst.

„Nur nicht schwach wirken“, war meine Devise, ich wollte immer nur perfekt und stark erscheinen – entgegen meinem Wissen, dass ich weder perfekt und schon gar nicht immer stark sein kann. Wer schwach ist oder nur einen Ansatz von Schwäche zeigt wird verletzt, habe ich immer gedacht. Wer Schwäche zeigt ist nicht leistungsfähig, wer Schwäche zeigt ist bedürftig, geisterte mir ständig durch meinen Kopf, nur nicht zugeben, dass du nicht mehr kannst.
Bis mir dieses „immer nur stark sein“ mit einem großen „KAWUMM“ um die Ohren geflogen ist. Bis ich lernen musste, dass dieses  nach außen hin immer nur stark sein wollen, wohl mein größter Fehler ist und ich mir damit selbst am allermeisten schade.

Alles auf Anfang

Ich lerne nun zu meinen Gefühlen, zu mir selbst zu stehen, meine Ängste vor Verletzungen zu überwinden. Menschen, die mir nahestehen dürfen schon ab und an hinter meine „harte Fassade“ blicken und wissen, dass ich eigentlich ein sehr verletzlicher, ein sehr nachdenklicher Mensch bin. Je mehr ich mich ihnen gegenüber öffne, umso mehr habe ich das Gefühl, dass die Freundschaften daran wachsen und vor allem, dass auch ich selbst daran wachse. Mit jedem Mal, bei dem ich offen zu mir selbst und meinen Gefühlen und Gedanken stehe, fällt es mir leichter. Mit jedem Mal werde ich ein bisschen mehr der Mensch, der ich bin und nicht nur die starke Fassade, die ich erschaffen habe.

Kämpferisch und sarkastisch bin ich immer noch. Diese Eigenschaft lässt sich nicht von heute auf morgen ablegen. Menschen, die ich nur schwer einschätzen kann, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie irgendetwas vor mir verheimlichen, mir gegenüber nicht offen sein können, haben es nach wie vor schwer einen Blick hinter meine harte Fassade zu ergattern. In solchen Situationen habe ich wirklich Angst davor mich verletzlich zu zeigen. Wobei ich immer wieder versuche meine Angst ein Stück weit zu überwinden und zu meinen Gefühlen und Schwächen offen zu stehen.
Manchmal gelingt es mir, manchmal gelingt es mir nicht. Manchmal werde ich verletzt, manchmal wird mir umgekehrt ebenso Vertrauen und Offenheit geschenkt. Das ist der Lauf des Lebens.

Was für unser eigenes Wohlbefinden und ein erfülltes Leben notwendig ist, ist dass wir lernen zu uns selbst und unseren Schwächen zu stehen.

Ja, ich mache Fehler.
Ja, ich bin oft unsicher und habe Selbstzweifel.
Ja, ich habe panische Angst davor, dass meine Gefühle verletzt werden.
Ja, ich blocke Menschen ab, die mich bereits enttäuscht haben.
Ja, ich bin nicht perfekt.
Ich bin ein Mensch…

Mit jedem Mal, wo ich mich verletzlich zeige, lerne ich mich und meine Schwächen zu akzeptieren und werde eigentlich stärker. Denn die wirklich starken Menschen sind die, die keine Angst vor ihren Gefühlen und Schwächen, keine Angst vor ihrer Verletzlichkeit haben.


Wie seht ihr das? Könnt ihr eure Schwächen zeigen?

Die 4 indischen Gesetze der Spiritualität und was sie mit unserem Lebensglück zu tun haben…

Vielleicht hat jemand von euch schon einmal von den vier Gesetzen der indischen Spiritualität gehört.
Die Grundidee dieser Gesetze ist, dass nichts zufällig passiert. Alles hat seinen Sinn.

Diese Grundidee finde ich persönlich, die ich immer auf der Suche nach einem Sinn bin, oberflächlich betrachtet ja schon einmal ganz gut. Aber sehen wir uns einmal die 4 indischen Gesetze der Spiritualität im Originaltext an…


Die vier indischen Gesetze der Spiritualität (Originaltext):

1. Gesetz:
“Die Person, die dir begegnet, ist die Richtige.”
Das heißt, niemand tritt rein zufällig in unser Leben. Alle Menschen, die uns umgeben, die sich mit uns austauschen, stehen für etwas, bzw. haben einen Sinn, einen Nutzen. Entweder um uns zu lehren, oder uns in unserer Entwicklung voranzubringen.

2. Gesetz:
“Das was passiert, ist das Einzige was passieren konnte.”
Nichts, aber absolut nichts von dem was uns geschieht hätte anders sein können.
 Nicht einmal das unbedeutendste Detail. Es gibt einfach kein: “Wenn ich das anders gemacht hätte, dann wäre es anders gekommen.”
Nein, das was passiert ist das Einzige, was passieren konnte und musste passieren damit wir unsere Lektionen lernen um vorwärts zu kommen.
 Jede einzelne der Situationen, die uns im Leben widerfahren, sind absolut perfekt, auch wenn unser Verstand, unser Ego, sich widersetzen und es nicht akzeptieren will.

3. Gesetz:
“Jeder Moment in dem etwas beginnt, ist der richtige Moment.”
Alles beginnt genau im richtigen Moment. Nicht früher und nicht später.
Wenn wir dafür bereit sind, damit etwas Neues in unserem Leben geschieht, ist es bereits da, um zu beginnen.

4. Gesetzt:
“Was zu Ende ist, ist zu Ende.”
So einfach ist es. Wenn etwas in unserem Leben endet, dient es unserer Entwicklung. Deshalb ist es besser loszulassen und vorwärts zu gehen, beschenkt mit den jetzt gemachten Erfahrungen.


Aha… Das klingt ja alles ganz spannend und so schön spirituell, so schön vorherbestimmt. Aber wenn ich mich jetzt darauf verlasse, dass sowieso alles kommt wie es kommen soll, dann kann ich mich ja mal schön zurücklegen und warten … Oder?


Meine Gedanken zum 1. Gesetz “Die Person, die dir begegnet, ist die Richtige.”:

Oftmals mag uns die Person, die uns begegnet ist im Nachhinein falsch vorkommen. Der Ex der uns betrogen hat, die Frau, die nur unser Geld geheiratet hat, der  Nun dazu haben sich ja schon viele Menschen Gedanken gemacht. Ein Sprichwort sagt:

Jeder Mensch in unserem Leben ist entweder ein Test, eine Strafe oder ein Geschenk.

Goethe wiederum ist der Meinung, dass Menschen, die uns begegnen der beste Spiegel sind, um sich selbst zu erkennen:

… Der Mensch kennt nur sich selbst, insofern er die Welt kennt, die er nur in sich und sich nur in ihr gewahr wird. Jeder neue Gegenstand, wohl beschaut, schließt ein neues Organ in uns auf.
Am allerfördersamsten aber sind unsere Nebenmenschen, welche den Vorteil haben, uns mit der Welt aus ihrem Standpunkt zu vergleichen und daher nähere Kenntnis von uns zu erlangen, als wir selbst gewinnen mögen.
Ich habe daher in reiferen Jahren große Aufmerksamkeit gehegt, inwiefern andere mich wohl erkennen möchten, damit ich in und an ihnen, wie an so viel Spiegeln, über mich selbst und über mein Inneres deutlicher werden könnte …
** Johann Wolfgang von Goethe (Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre – Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort)**

Ich würde es vorsichtiger ausdrücken und sagen, dass viele Begegnungen mit Menschen ihren Grund haben. Wir Menschen können viel voneinander lernen indem wir uns während diesen Begegnungen mit unserem Gegenüber und uns selbst wirklich auseinandersetzen. Beobachten wir uns, wie wir auf unterschiedliche Eigenheiten Anderer reagieren, achten wir darauf wie wir uns umgekehrt verhalten, so können wir im Zuge der Selbstreflexion sehr viele Schlüsse auf uns selbst ziehen.
Es hat schon seinen Grund, warum uns manche Menschen, die uns begegnen als „anstrengend“, als Herausforderung erscheinen. Gerade bei solchen Begegnungen können wir sehr viel über uns lernen. Wir können lernen uns und unsere Eigenheiten besser zu verstehen, wir können lernen uns besser zu akzeptieren und damit schlussendlich ein gelasseneres und glücklicheres Leben zu führen.

Meine Gedanken zum 2. Gesetz: „Das was passiert, ist das Einzige was passieren konnte.“

Also mit dem Gedanken, dass jede einzelne Situation, die uns im Leben widerfährt absolut perfekt ist kann ich mich nur schwer anfreunden. Was ist mit Menschen, die einem Gewaltakt zum Opfer fallen, die verprügelt oder vergewaltigt werden? Aber gut das sind Extremsituationen, die Gott sei Dank nicht jeden von uns betreffen.

Ich denke es ist einfach wichtig, nicht in der Vergangenheit zu leben. Es ist wichtig mit Dingen abschließen zu können, die vorbei sind, die passiert sind. Sich ewig die „Was wäre gewesen wenn – Frage“ zu stellen ist für unser Lebensglück sicher nicht förderlich. Entweder wir probieren das „Was wäre wenn…“ aus oder wir schließen damit ab.

Meine Gedanken zum 3. Gesetz: „Jeder Moment in dem etwas beginnt, ist der richtige Moment.“

Diesen Gedanken mag ich. Ich denke, dass wir Menschen oft zu verschlossen sind für Veränderungen. Wenn wir uns für Neues wirklich öffnen, wird auch etwas Neues beginnen, wir müssen nur unsere Augen offen halten.

„Es entspricht einem Lebensgesetz: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, dass man auf die geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.“
**André Gide (1869-1951, frz. Schriftsteller, 1947 Nobelpr.)**

Versuchen wir uns also lieber auf das Positive, oder das Neue zu konzentrieren, das nächste Mal, wenn alles schief zu laufen scheint. Vielleicht finden wir etwas in der Situation, wo es sich lohnt dem weiter nachzugehen.

Meine Gedanken zum 4. Gesetz: „Was zu Ende ist, ist zu Ende.“

Auch diesen Gedanken mag ich. Loslassen können ist für unser Lebensglück ein wichtiger Bestandteil.

Wir können im Leben oft nicht beeinflussen welches Schicksal uns ereilt. Doch wir können sehr wohl beeinflussen wie wir damit umgehen, wenn etwas Negatives passiert. Die Situation annehmen, den Schmerz durchleben um dann den Blick wieder nach vorne zu richten. Loslassen ist reine Kopfsache, eine Entscheidung die jeder für sich selbst treffen muss. Die Kunst negative Ereignisse loslassen und akzeptieren zu können anstatt in ihnen zu verharren ist meiner Meinung nach wesentlich für unser Glück.


Fazit

Es mag schon so sein, dass uns viel vorherbestimmt ist…

das Umfeld in das wir geboren werden..
das Land in dem wir aufwachsen..
finanzielle Verhältnisse unserer Eltern…
usw.

Einige werden es schwerer haben, andere leichter…
Manchmal werden wir uns fragen welcher Sinn sich hinter einer Situation versteckt…
Doch was wir schlussendlich aus unserem Leben machen um glücklich zu sein und wie wir mit unseren Lebensumständen umgehen liegt in der Hand eines jeden Einzelnen von uns…


Wie denkt ihr darüber?