Jedesmal wenn ich bei Facebook reinschaue, ist die allererste Frage die ich lese: „Was machst du gerade?“. Nun meine Antwort in den letzten Tagen wäre wohl wieder nur ein „bin auf der Suche…“ gewesen.
Gerade in den letzten beiden Wochen habe ich mir wieder verstärkt die Sinnfrage gestellt. Wozu bin ich hier? Was ist meine Aufgabe? Was ist meine Bestimmung? Doch je öfter ich mir diese Frage stelle, umso mehr blockiert mein Innerstes. Es fühlt sich teilweise so an, als würde ich meine Bestimmung gar nicht finden wollen, als würde ich Angst davor haben.
Angst davor, dass meine Bestimmung mir nicht gut genug ist. Angst davor, dass ich für meine Bestimmung nicht gut genug bin. Ständig suche ich Ausreden für mich selber, warum es so ist wie es ist, warum es gar nicht anders sein kann, stelle mir Fragen wie „Bin ich bereit für meine Bestimmung?“, „Gibt es so etwas wie eine Bestimmung überhaupt?“. Ich zweifle an „Gott und der Welt“ wie man so schön sagt, aber vor allem zweifle ich an mir selbst.
Ich stehe mir selbst im Weg…
Doch warum ist das so? Warum stehen wir Menschen uns selbst im Weg? Warum fällt uns vieles so schwer? Warum lassen wir unser Leben von Zwängen und unüberwindbaren Ängsten bestimmen? Es gibt viele Arten, wie wir uns selbst im Weg stehen können. Ich wechsle immer mal zwischendurch, dann fällt es mir leichter Ausreden zu finden, die ich nicht schon irgendwie widerlegt habe. Besonders folgende 3 Arten mir selbst im Weg zu stehen finden bei mir immer wieder neuen Anklang:
1. Das „Wenn ich nur wüsste was ich will“ …
2. Die lieben Glaubenssätze …
3. Die lieben Selbstzweifel …
Das „Wenn ich nur wüsste was ich will“ …
Das „Wenn ich nur wüsste, was ich will,“ war lange Zeit einer meiner Lieblingsmethoden um mir im Weg zu stehen. Es fiel mir immer viel leichter aufzuzählen, was ich alles nicht will:
- Ich will keine Partnerschaft, in der es nur darum geht, dass man nicht alleine sein muss.
- Ich will keinen Job, in dem ich alles vordiktiert bekomme.
Diese Liste könnte gleich endlos weitergeführt werden. Tausende Punkte würden mir einfallen, die ich alle nicht haben will. Ständig habe ich mich darauf konzentriert, was ich alles nicht haben will, was ich schlecht finde usw…
Während ich mich so darauf konzentriert habe, was ich alles nicht will, habe ich ganz darauf vergessen, was ich denn nun will. Irgendwie lief dann alles aus dem Ruder. Irgendwie habe ich dann immer nur Dinge bekommen, die ich so eigentlich nicht wollte. Doch wenn ich so darüber nachdenke, macht es auch Sinn, denn ich habe mich ja auch nie wirklich damit auseinandergesetzt was ich will. Ich habe immer nur darauf gewartet, dass mir etwas zufällt, das ich dann vielleicht will. Aber wie soll ich etwas erreichen, von dem ich nichts weiß – eigentlich nicht möglich. Nachdem ich aus meinem Teufelskreis ausbrechen möchte habe ich mich viel damit beschäftigt, wie ich herausfinden kann, was ich wirklich möchte.
Vor allem das Aufschreiben meiner Gedanken und Wünsche hilft mir sehr dabei Dinge klarer zu sehen. Dadurch, dass ich angefangen habe aufzuschreiben, was ich will, komme ich mir selbst und meinen Wünschen und Bedürfnissen immer näher.
Statt mich darauf zu konzentrieren, was ich alles nicht will, konzentriere ich mich nun darauf, was ich will.
- Ich will eine Partnerschaft, in der jeder sein darf wie er ist und die Stärken und Schwächen des jeweils anderen akzeptiert werden.
- Ich will einen Job, in der ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Ich will Schreiben.
Eine kurze Anleitung, wie wir uns am besten auf die Suche nach unserer Lebensaufgabe machen gibt es auf mymonk.de. Dort hat der Autor & Blogger Tim Schlenzig bereits vor längerem einen Artikel veröffentlicht, in dem es darum geht seine Lebensaufgabe zu finden: Wie man seine Lebensaufgabe in 30 Minuten finden kann.
Die lieben Glaubenssätze …
Was ist ein Glaubenssatz?
Glaubenssätze sind eine Art Regelwerk fürs Leben, die wir Menschen für uns als richtig, als real ansehen. Aufgrund individueller Erfahrungen und Theorien schaffen wir uns selbst solche Glaubenssätze für unser Leben. In dem Augenblick, in dem sich ein solcher Glaubenssatz in unserem Hirngespinst verankert hat, wird es für uns sehr schwierig außerhalb dieses Glaubenssatzes zu agieren.
Glaubenssätze könne von uns selbst stammen, aber auch von unserer Außenwelt geprägt werden.
- Wenn wir uns immer einreden, dass wir nie unsere Traumfigur erreichen können, weil wir einfach zu wenig Disziplin haben und zu unsportlich sind, oder aber eine schlechte Veranlagung haben, dann wird das wohl so sein.
- Wenn wir glauben, dass wir nicht gut genug sind, dann wird das wohl so sein.
- Wenn wir immer hören, dass Arbeit nur zum Geld verdienen da ist und kein Job erfüllend ist, dann wird das wohl so sein.
- Wenn wir hören, dass wir zum glücklich sein einen Partner brauchen, dann wird das wohl so sein…
Doch wie können wir uns von diesen Glaubenssätzen befreien? Es ist so simpel und doch gleichzeitig so schwierig:
Schritt Nr. 1 – Wir schreiben unsere Glaubenssätze auf.
Schritt Nr. 2 – Wir stellen unsere negativen Glaubenssätze in Frage und drehen sie um.
Als Beispiel:
- Ich bin nicht liebenswert. -> Ich bin liebenswert, weil ich ein guter Mensch bin.
- Ich bin halt dazu bestimmt unglücklich zu sein. -> Ich verdiene es glücklich zu sein.
Es wird zwar eine Zeit lang dauern, aber es ist bewiesen, dass wir Menschen unser Gehirn „umprogrammieren“ können. Durch unsere Glaubenssätze und den dahinterliegenden Überzeugungen haben wir für uns eine Realität erschaffen, die wir aber genauso wieder neu für uns erschaffen können.
Zugegeben einfach ist es nicht. Wir werden uns noch oft dabei erwischen, wie wir einen Glaubenssatz als Vorwand hernehmen um uns selbst im Weg zu stehen. Doch mit etwas Arbeit und viel Übung wird es uns gelingen, unsere negativen Glaubenssätze abzulegen.
Die liebe „Selbstablehnung“ …
Auf diese Art steh‘ ich mir persönlich besonders gerne im Weg. Nichts ist herrlicher als diese schöne Ablehnung mir selbst gegenüber. Gepaart mit ein paar netten Glaubenssätzen wie:
- Ich bin zu dumm dafür.
- Ich bin nicht kreativ genug.
- Ich habe es nicht verdient erfolgreich zu sein.
… so ist es eine Leichtigkeit sich selbst im Weg zu stehen. Auf einen Schlag – BÄÄÄM – finden wir tausend Gründe, warum wir etwas nicht schaffen können, warum wir etwas nicht verdient haben und warum wir ja sowieso nichts wert sind. Solang wir uns nicht selbst akzeptieren können, wie wir sind, werden wir uns immer sabotieren und uns unterbewusst im Weg stehen.
Für mich ist die Selbstakzeptanz, der Teil mit dem „sich selbst lieben“ und „sich selbst annehmen, so wie man eben ist“ immer noch am allerschwersten. Im Internet gibt es bereits unzählige Methoden wie wir uns in Selbstakzeptanz üben können. Ich probiere mich fleißig durch. Wenn ich für mich etwas gefunden habe, das mir wirklich, wirklich, wirklich, wirklich hilft und mit dem ich es meinem Hirn glaubhaft vermitteln kann, dass ich genug bin … dass ich intelligent genug bin, dass ich kreativ genug bin, dass ich hübsch genug bin, dass ich zu 100% gut bin wie ich bin … ich werde es euch sofort wissen lassen… VERSPROCHEN… 😉
Bis dahin versuche ich einfach nur ich selbst zu sein, mich für niemanden zu verstellen und zu meinen Fehlern zu stehen. Manchmal gelingt es mehr, manchmal weniger… Aber auch das ist ein Prozess.